Zwei Wochen Dar es Salaam - ein Rückblick
30. Juni 2025

Foto: Sonja Helms
Seit 2023 steht der Botanische Garten Hamburg in engem Austausch mit dem Botansichen Garten in Dar es Salaam. Nun kehrten gerade zwei Mitarbeitende des Botanischen Gartens Hamburg von einem längeren Aufenthalt in Tansania zurück. In vielen Workshops wurde vor Ort aktiv im Garten dort gearbeitet.
Seit 2023 steht der Botanische Garten Hamburg in engem Austausch mit dem Botansichen Garten in Dar es Salaam.
Seitdem gab es mehrere wechselseitige Besuche und erst letzte Woche kamen zwei Gärtner des Botanischen Gartens Hamburg aus Dar es Salaam zurück, wo sie zwei Wochen lang vor Ort Vorträge gehalten, Workshops gegeben und intensiv am Wiederaufbau des Botanischen Gartens dort mitgearbeitet hatten.
Finanziell ermöglicht wurde dieser zweiwöchige Arbeitseinsatz vor Ort in Dar es Salaam durch die Übernehme der Reisekosten durch die „Stiftung internationaler Gärtneraustausch“, deren erklärtes Ziel neben der Förderung der Berufsbildung die Förderung der Völkerverständigung ist, sowie durch die Staatskanzlei im Rahmen der Städtepartnerschaft Dar es Salaam-Hamburg.
Organisatorisch vorbereitet und inhaltlich zusammengestellt wurden die Workshops dann vom Botanischen Garten Hamburg, der das Konzept für den Austausch und das Programm für die zwei Wochen vor Ort erarbeitete.
So konnten die Ausbildungsmeisterin Sonja Helms und der Leiter des Zentralbereichs Philipp Osterndorff schließlich mit ganz konkreten Vorhaben und der Aussicht auf viel Arbeit und intensiven Austausch mit den Gärtnerinnen und Gärtner vor Ort in den Flieger steigen.
Im Botanischen Garten Dar es Salaam gaben die beiden dann einführende und erläuternde Vorträge zur Vermittlung theoretischen Wissens, gaben wichtige Erfahrungen und technisches Können in diversen Praxisworkshops weiter, entwickelten gemeinsam mit den Verantwortlichen vor Ort strategische Entwicklungsperspektiven und wirkten intensiv und tatkräftig an der Um- und teilweise Neugestaltung des Botansichen Gartens Dar es Salaam mit. Das war viel Arbeit und nicht immer einfach, beispielsweise stellt die rechtzeitige Anschaffung von Materialien für kleinere Bauvorhaben die Beteiligten immer wieder vor große Herausforderungen.
Ein besonderes Augenmerk lag auch darauf, noch einmal zu vermitteln, wie wichtig eine gute Inventarisierung der Pflanzen für einen Botanischen Garten ist – ein Prozess, der mit dem Besuch von Dr. Thea Lautenschläger, Prof. Dr. Dominik Begerow und Nils Kleissenberg im Jahr 2023 vor Ort angestoßen wurde, als unter anderem auch an Perspektiven zur wissenschaftlichen Nutzung des Botanischen Gartens Dar es Salaam gearbeitet wurde.
Bei einer Exkursion im Pugu Nature Forest Reserve konnten nun zudem weitere Proben lokaler Pflanzen in Form von Stecklingen und Samen mit zurück in den Garten gebracht werden, die daraufhin in Praxisworkshops direkt vermehrt wurden in der Hoffnung, sie im Botanischen Garten Dar es Salaam dauerhaft kultivieren zu können.
Das Wissen und auch die praktischen Fähigkeiten zur Vermehrung wurden entsprechend direkt vor Ort vermittelt und weiter ausgebaut. Dazu gehörte auf der theoretischen Seite auch die korrekte Eintragung der bearbeiteten Pflanzen in ein Pflanzen-Eingangsbuch, wie es jeder Botanische Garten haben und pflegen sollte.
Weitere Themen in Vorträgen und praktischen Workshops waren die Kompostierung und damit verbundene Anforderungen an das Kompost-Material, aber auch die Steigerung der Attraktivität des Gartens durch mehr und üppigere Bepflanzung des Bodens, die zugleich ein Schutz vor der zu starken Sonneneinstrahlung auf den Boden darstellen würde. Auch hier wurde direkt vor Ort damit begonnen, mehr Pflanzen in die Erde zu bringen und außerdem in einem weiteren Workshop Wissen und Praxiserfahrung zu Beschnitt von Bäumen und Sträuchern vermittelt, damit diese gesünder und optisch ansprechender wachsen können.
Das Hauptanliegen dieses erneuten Besuches war es also, an die vor zwei Jahren initiierten Prozesse zur Wiederbelebung und Neugestaltung des Botanischen Gartens Dar es Salaam anzuknüpfen, sich die seitdem gemachten Fortschritte anzuschauen, aber auch Problemfelder zu identifizieren und sich neue Strategien zu überlegen, wie der Garten in eine erfolgreiche Zukunft geführt werden kann.
Die Weitergabe von Wissen und Praxiserfahrung dienen dabei idealer Weise als Beitrag zur Befähigung der Gärtnerinnen und Gärtner aber auch der Verantwortlichen vor Ort, den nun angestoßenen Prozess weites gehend selbständig weiterzuführen.
Wir freuen uns darauf, diese Kooperation auch zukünftig gemeinsam zu gestalten, im guten Austausch zu bleiben und auch weiterhin eng begleiten und gemeinsam gestalten zu dürfen!