Erhaltungskulturen im Botanischen Garten Hamburg
Bei den Erhaltungskulturen handelt es sich um gezielte Kulturmaßnahmen für bedrohte oder selten gewordene Arten, die außerhalb ihres natürlichen Vorkommens gepflegt und vermehrt werden.

Foto: BUKEA
In enger Zusammenarbeit mit der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) werden derzeit mehrere Pflanzenarten im Botanischen Garten erfolgreich kultiviert, um sie später wieder in ihre ursprünglichen Habitate zurückzubringen. Dazu gehören unter anderem die Echte Arnika (Arnica montana), die Feld-Mannstreu (Eryngium campestre), das Gemeine Zittergras (Briza media) und der Gewöhnliche Teufelsabbiss (Succisa pratensis). Diese Arten sind in Norddeutschland zum Teil stark rückläufig oder bereits selten geworden, da ihre natürlichen Standorte durch intensive Landnutzung, Entwässerung oder Eutrophierung verloren gegangen sind.
Die Erhaltungskulturen dienen nicht nur dem praktischen Artenschutz, sondern auch der wissenschaftlichen Dokumentation, der Entwicklung nachhaltiger Wiederansiedlungsstrategien und der Umweltbildung. Durch kontinuierliche Beobachtung und Pflege lassen sich wichtige Erkenntnisse über die Standortansprüche, die Keimbedingungen und die Vermehrung dieser Arten gewinnen. Dieses Wissen ist unerlässlich für ihren langfristigen Schutz in der freien Natur.
Der Botanische Garten Hamburg ist Teil eines internationalen Netzwerks von Gärten und Forschungseinrichtungen, die sich für die Bewahrung pflanzlicher Vielfalt einsetzen. Die hier kultivierten Arten spiegeln dabei nicht nur die regionale Verantwortung wider, sondern stehen exemplarisch für die Herausforderungen des globalen Naturschutzes. Die teilnehmenden Gärten sind in der "Arbeitsgruppe Botanischer Artenschutz" vom Verband der Botanischen Gärten zusammengefasst. Informationen dazu auf der Verbandseite sind HIER zu finden: https://www.verband-botanischer-gaerten.de/Arbeitsgruppen/Botanischer_Artenschutz.html
Ein Besuch im Garten eröffnet die Möglichkeit, diese wertvollen Pflanzen aus nächster Nähe zu erleben und einen Einblick in die aufwändige, aber unverzichtbare Arbeit zu gewinnen, die notwendig ist, um unsere Pflanzenwelt auch für zukünftige Generationen zu erhalten.

Foto: BGHamburg