FÖJ: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
14. November 2023

Foto: Emilia Heidorn
Ein weiteres Abenteuer mit Emilia und Vera. Die beiden sind in einem Naturschutzgebiet unterwegs, wo sie bei der Schaffung einer Streuobstwiese und damit von vielfältigem Lebensraum für Tiere und Insekten in Hamburg helfen. 20 Bäume galt es, bei graufeuchtem Wetter in die Erde zu bringen!
Text: Emilia Heidorn und Vera Schmid
Nach langer und beschwerlicher Anreise aufgrund von Stau, Zugausfällen und eigener Inkompetenz, erreichten wir am Dienstag, dem 15. November, endlich doch noch unser Ziel: eine kleine abgelegene Wiese am Moorfleeter Hauptdeich in Mitten des Naturschutzgebiets der Auenlandschaft Obere Tiedeelbe. Dorthin hatte die GÖP (Gesellschaft für ökologische Planung) eingeladen um auf einem Denkmalgeschützten Hof eine Streuobstwiese anzulegen. Mit der Streuobstwiese soll ein artenreiches, lichtes Biotop entstehen. Es sollten 20 kleine Bäumchen gepflanzt werden, bei denen es sich um alte Apfel- und Pflaumensorten handelt. Die Sorten (unteranderem „Kaiser Wilhelm“, „Geheimrat Dr. Oldenburg“ und „Altländer Pfannkuchenapfel“) reißen uns total vom Hocker.

Foto: Emilia Heidorn
In Zweierteams eingeteilt war nun die Devise: Buddeln was bis der Arzt kommt. Nach und nach fand jedes Bäumchen seinen Platz, was für uns bedeutet, dass es Zeit für das Mittagessen war. Frisch gestärkt und mit neuen Kräften ging es dann weiter. Diese wurden auch dringend gebraucht, denn nun mussten die Pfähle für die Stabilisierung aufgestellt werden. Das sah in der Praxis so aus: eine:r klettert auf die Leiter und drischt mit einem tonnenschweren Vorschlaghammer so lange auf den Pfosten ein , bis dieser etwa einen halben Meter im Boden verschwunden ist, eine:r hält die Leiter fest (die dankbarste Aufgabe! – wobei nicht ganz, dankbarer war noch die Aufgabe des Rangers, der mit verschränkten Armen neben uns stand und erzählt wie groß und stark er ist und wie er die 40 der 45 Fichten gefällt hat) und die arme übriggebliebene Person begibt sich in Lebensgefahr und hält den Pfosten fest.
Nachdem wir diesen körperlich anstrengenden und gefährlichen Tag ohne leckere Kartoffelsuppe überlebt haben, freuen wir uns wieder im Botanischen Garten Blumen aufzukleben.