Neue Kooperation zu Erhaltungskulturen zwischen der BUKEA und dem Botanischen Garten
17. September 2024

Foto: Thea Lautenschläger
Der Botanische Garten Hamburg fühlt sich in besonderer Weise auch dem Erhalt seltener und bedrohter Pflanzenarten verpflichtet. Dieses Selbstverständnis findet nun Ausdruck in einer neu etablierten Kooperation zu Erhaltungskulturen, die der Botanische Garten Hamburg mit der BUKEA geschlossen hat.
Anliegen der Kooperation ist es, bedrohte Arten zu erhalten und wieder in ihren ursprünglichen Habitaten anzusiedeln, wo sie in der Regel wichtige ökologische Funktionen erfüllen.
Ein erstes sichtbares Zeichen war nun die Übergabe zahlreicher Bistorta officinalis-Pflanzen, die der Botanische Garten an die BUKEA gab und die im Harburger Stadtpark ausgepflanzt wurden. Der Schlangenwiesenknöterich stellt die wichtigste Nahrungspflanze für einen der seltensten Schmetterlinge Deutschlands dar, den Blauschillernden Feuerfalter (Lycaena helle).
In vielen Regionen Deutschlands und so auch in Hamburg wird Bistorta officinals jedoch inzwischen als „gefährdet“ oder sogar „stark gefährdet“ eingestuft. Ursachen seines Verschwindens sind vor allem in einer intensivierten Landwirtschaft mit der Entwässerung von Feuchtwiesen zu finden, sowie in der Umstellung auf mehrschnittige Wiesen (mehr als dreimal im Jahr), Vollumbruch mit Schaffung von artenarmem Saatgrünland und Nutzungsaufgabe mit Verbrachung und Verbuschung von Flächen, die durch ihre ungünstige Lage oder Größe für eine Bewirtschaftung unrentabel sind.
Das Wissen um die kostbare Funktion der heimischen Arten im Gesamtzusammenspiel zwischen Flora und Fauna, bzw. das Wissen um die große Gefahr, die von Artenverlust und Verschwinden heimischer Arten ausgeht, ist dabei Grundvoraussetzung für einen besseren Schutz unserer ökologischen Systeme und somit elementarer Bestandteil der Bildungsaufgaben eines Botanischen Gartens.