FÖJ: Die Eröffnung des Sandariums auf der Wildblumenwiese
6. Juni 2024

Foto: BGHamburg / Christine Kreuzkam
Mitte Mai war es endlich so weit! Mit ein wenig Verspätung konnten wir endlich unseren Insektenschaugarten offiziell mit Kuchen und Limonade eröffnen!
Aber damit zäumen wir das Pferd von hinten auf, denn eigentlich ist die Eröffnung des Sandariums quasi der Höhepunkt unseres Freiwilligen Jahres auf den wir viele Monate lang hingearbeitet haben. Zu diesem Anlass wollen wir unser FÖJ im Botanischen Garten Revue passieren lassen:
Text: Vera Schmid und Emilia Heidorn

August, Anfänge, Anlernen und Anzucht
Die ersten Wochen haben wir damit verbracht uns gegenseitig, die Leute und die Abläufe im Botanischen Garten kennenzulernen und bei Ingo in der Anzucht die vorgezogenen Wildkräuter, die wir später auf der Wiese pflanzen sollen zu topfen und teilen.

Vera hat den Plan - eine Wiese entsteht
September, Sand, Saat und Seminar
Im September wurde es dann Ernst mit unserem Wiesenprojekt. LKW weise wurde Sand auf der Wiese abgeladen, um verschiedene Bodenverhältnisse zu simulieren. Nachdem dieser untergearbeitet wurde, konnte die Wiesensaat ausgebracht werden. Außerdem war im September das erste Seminar, bei dem wir mit den anderen Hamburger FÖJlern bonden konnten.

Oktober, Obst, KartOffeln
Im Oktober war der Herbst dann vollends da. Zunächst bescherte uns die Ernte im Nutzpflanzengarten eine leckere Kartoffelsuppe. Die kommende Regenreiche Zeit nutzten wir als Booster für die Setzlinge die wir in die Wiese „einimpften“. Ein persönliches Highlight: wir durften mit dem Püster das Laub, das die Bäume verloren hatten von den Wegen pusten. Und als es so richtig schon herbstlich wurde, haben wir drinnen geholfen eines der Gewächshäuser in Schuss zu halten.

November, Nebel, Nass und Nichts-Tun
Der November war eine Mischung aus Geduldigsein und Action. Einerseits hat sich in diesem Nass-kalten Monat nicht viel auf der Wiese getan und wir konnten für unser Projekt nichts tun. Andererseits haben wir uns mit vielen anderen spannenden Dingen beschäftigt gehalten wie zum Beispiel zwei Gemeinschaftstage, dem zweiten Seminar und der Eröffnung von Christmas Garden im Botanischen Garten.

Dezember, Dicke Bohnen, Dekorieren und Dokumente
Der Dezember, als Wintermonat war für uns ein sehr besinnlicher Monat, der viele Winterarbeiten involviert hat wie zum Beispiel das Abfüllen von Saatgut für die Grüne Schule: Erbsen, Zuckermais und Dicke Bohnen. Außerdem durften wir Plätzchen und den Betriebstannenbaum dekorieren.
Daneben haben wir im Dezember auch den Grundstein für die Finanzierung von unserem Insektenschaugarten gelegt, wofür wir einen Antrag bei FÖJ-Aktiv stellten.

Januar, Jubeln, Jammern und Jede-Menge-Pflanzenkleben
Der Januar war eine Achterbahn der Gefühle. Einerseits war Emilia nur in Teilzeit da, weil sie sich auf den Medizinertest vorbereitet hat, was zu großer Traurigkeit bei Vera geführt hat. Daneben hat auch Vera sich um Ihre Zukunft gekümmert und war bei zwei Bewerbungsgesprächen. Andererseits kam dann für Vera die Zusage – und damit wurde für den Rest des Jahres die 2x-Geschwindigkeit-Taste gedrückt. Ironischerweise hat unsere (Um)welt uns in diesem Monat mit besonders viel Ruhe bedacht. Die Pflanzenwelt draußen schlief unter einer Schneedecke. Und drinnen mussten wir fast meditativ den ganzen Monat Pflanzen aufkleben.

Februar, Federvieh und Frühlingsanfang
Im Februar war es nach langer Zeit wieder Zeit für ein Seminar -Juhu! Inzwischen haben wir die anderen echt lieb gewonnen! Auch verbessert sich die Laune von allen, denn die ersten mutigen Blümchen stecken ihre Köpfchen durch die Erde! Galantus nivalis und Helleboris orientalis! Außerdem durften wir eine Informationstafel für die Wiese designen.

März, Meetings, Modelieren und Marienkäfersex
Im März stand ein weiterer wichtiger Bestandteil des FÖJs an: die Seminarvorbereitung und die dazugehörigen Treffen. Daneben ging es dann auch endlich so richtig mit dem Bau des Insektengartens los: es wurde gebaggert was das Zeug hält und der Hügel erhielt seine neue Form! Bei der Arbeit draußen zwischen Totholz, Sand und Buntnesseln konnten wir auch die ersten aktiven Insekten des Jahres beobachten – nicht nur die Bienchen waren sehr fleißig!

April, Aktionstag, Austausch, Aachen und Alles Neu
Im April war alles Neu: so wie die Bäume neue Blätter bekommen haben, haben wir neue Haare bekommen, so wie die Bienen sich neue Gänge in den Sand gegraben haben, hat Vera eine neue Wohnung gefunden. Auch sonst ist zieeeeemlich viel passiert! Beide waren wir unterwegs für eine Woche Berufsorientierung (dafür bekommt man im FÖJ extra freie Tage): Vera hat ein Öki-Glück im Ozeaneum in Strahlsund gemacht während Emilia gleichzeitig strahlend im Krankenhaus stand und dort ein Praktikum gemacht hat. Auch wir haben im Austausch im Botanischen Garten ein anderen FÖJler für eine Woche empfangen. Für einen Tag sogar ganz viele: es gab einen Aktionstag um im Insektenschaugarten bei dem wir zu siebt fleißig angepackt haben. Außerdem hat natürlich das vierte, von uns organisierte Seminar in Horn stattgefunden.

Macher-Mai, und Meilenstein und Melancholie
Im Mai ging es dann an den Feinschliff im Insektenreich – wörtlich: ganz viel Bambus schleifen und schichten im Insektenhotel, ein Beobachtungsnistkasten zusammenbauen,… bis der Tag der Tage da war: der 13. Mai. Die Eröffnung des Insektenschaugartens im Rahmen der Mitarbeitenden. Fast alle Gärtner:innen versammelten sich um 10 Uhr an dem kleinen Hügel oberhalb der Wildblumenwiese um mit prüfenden Augen zu beurteilen was wir da in den letzten Monaten zusammen mit Phillip fabriziert haben. (Für ein milderes Urteil haben wir gerne mit Limonade und Kuchen nachgeholfen J) Von nun an ist der Insektenschaugarten und ein gemähter Pfad in der Wiese auch für Besucher:innen zugänglich.
So, die Jahresuhr steht also niemals still bei uns- ihr werdet aber auf jeden Fall noch einmal von uns hören, denn nächste Woche geht es für uns auf das lang ersehnte Seminar nach Sylt und wir werden natürlich eifrig berichten.
P.S. Das Projekt geht weiter! Im kommenden August werden sich wieder zwei FÖJler auf eine zwölfmonatige Reise durch das Garten- und Wiesenjahr begeben!
So, die Jahresuhr steht also niemals still bei uns- ihr werdet aber auf jeden Fall noch einmal von uns hören, denn nächste Woche geht es für uns auf das lang ersehnte Seminar nach Sylt und wir werden natürlich eifrig berichten.