Raumzeitliche Dynamik und Ökologische Auswirkungen von Gänsen im Urbanen Kontext: Eine Fallstudie im Loki-Schmidt-Garten Hamburg
24. März 2025

Foto: Felix
Die Bestände wildlebender Gänsepopulationen in Deutschland haben sich stark verändert. Besonders die Graugans und die Kanadagans sind in urbanen Räumen zunehmend präsent. Auch im Loki-Schmdit-Garten gibt es Populationen. Deren Auswirkung auf die Pflanzen wird nun in einer Masterarbeit untersucht.
Text: Elisa Weiss
In den letzten Jahrzehnten haben sich die Bestände wildlebender Gänsepopulationen in Deutschland stark verändert. Besonders die Graugans (Anser anser) und die Kanadagans (Branta canadensis) sind in urbanen Räumen zunehmend präsent. Während die Graugans historisch in Mitteleuropa heimisch ist, wurde die Kanadagans aus Nordamerika eingeführt und verbreitet sich erst seit den 1970er Jahren stark.
Mit der wachsenden Zahl von Gänsen in Städten entstehen neue Herausforderungen. Städtische Parks, Gärten und Gewässer bieten Gänsen attraktive Lebensräume, da sie dort vor der Jagd durch den Menschen geschützt sind und weniger natürliche Prädatoren vorkommen. Dies führt jedoch auch zu Konflikten mit Menschen, beispielsweise durch Trittschäden, Verkotung oder Abweiden der Vegetation. Gleichzeitig können Gänse ökologische Funktionen erfüllen, etwa durch die Verbreitung von Samen oder durch Düngung von Böden.
Das Forschungsprojekt:
Im Rahmen der Masterarbeit werden die raumzeitliche Nutzung und die ökologischen Auswirkungen von Graugänsen und Kanadagänsen im Loki-Schmidt-Garten Hamburg untersucht. Der botanische Garten der Universität Hamburg bietet durch seine Wiesenflächen und Gewässer ideale Bedingungen für eine solche Untersuchung.

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Die Methodik:
Um die ökologischen Effekte (Herbivorie, Nährstoffeinträge und Bodenverdichtung) der Gänse abschätzen zu können, wurden vier Ausschlussflächen einzäunt, die für die Gänse nicht nutzbar sind. Vier Nicht-Ausschlussflächen sind ebenfalls markiert, diese sind nicht umzäunt und den Gänsen damit zugänglich. Durch die Ausschlussflächen wird ein Vergleich zwischen Bereichen, die von Gänsen genutzt und welchen, die nicht genutzt werden, ermöglicht.
- Kartierung der Individuen: Wöchentliche Erfassung von Standort und Verhalten der Gänse.
- Vegetationsanalysen: Vergleich der Vegetationshöhe, Biomasse und Artenzusammensetzung in von Gänsen genutzten und ungenutzten Flächen.
- Bodenproben und Kotanalysen: Analyse der Nährstoffgehalte von Boden- und Kotproben auf unter anderem Stickstoff- und Phosphorgehalt.
Das langfristige Ziel:
Die Ergebnisse dieser Studie könnten dazu beitragen, Managementstrategien für urbane Gänsepopulationen zu entwickeln. Ein besseres Verständnis der ökologischen Auswirkungen von Gänsen in städtischen Räumen ist essenziell, um Konflikte zu minimieren und nachhaltige Lösungen für das Zusammenleben von Mensch und Natur zu finden.