Pflanzung des Apfel des Jahres auf dem Kiekeberg - Ausblick Norddeutsche Apfeltage im Loki-Schmidt-Garten
4. April 2025

Foto: Apfeltage
Ein erster Vorbote unseres großen Apfelfestes im September: Im Freilichtmuseum am Kiekeberg wurde am 3. April ein Baum der Apfelsorte "Ontario" zusammen mit dem BUND Hamburg, Apfelexperten und der Projektleitung der „Norddeutschen Apfeltage“ gepflanzt. Der "Ontario" ist der Apfel des Jahres 2025.
Die etwa 150 Jahre alte, sehr gut lagerfähige Sorte passt gut zur Selbstversorgung in der Nachkriegszeit und in den Garten des Flüchtlingssiedlungshauses.
Apfel mit Geschmack und Geschichte
Apfelexperte Eckart Brandt, Mitglied der Jury zur Auswahl des „Apfel des Jahres“, erinnert sich: „Ich kenne diesen Apfel aus meiner Kindheit. Meine Tante Mimi aus Tostedt hat ihn, wegen seiner guten Lagereigenschaften, zum Backen verwendet. Als Wirtschaftsapfel eignet er sich dazu hervorragend! Den ‚Ontario‘ kann man im Herbst pflücken, aber dann noch nicht reinbeißen. Denn er enthält viel Vitamin C und ist deswegen sehr sauer. Die Säure wird erst mit dem Lagern abgebaut. Durch seine guten Lagerfähigkeiten wird er schon immer wertgeschätzt.“ Anfangs ist die Schale des Apfels noch grasgrün – während der Lagerung hellt sie sich ins Gelbe auf. Eckart Brandt klärt auf: „Ursprünglich kommt der ‚Ontario‘ aus Kanada und ist keine regionale Sorte. Aber mit der Regionalität darf man es aber nicht so eng sehen, denn in der Realität wurde das gepflanzt, was sich bewährt hat und das hat der Ontario.“
Robuste Sorten für raues Klima
„Der Ontario ist außerdem dafür bekannt, dass seine Früchte sehr lange am Baum hängen. Damit bietet er Vögeln eine schöne Nahrungsquelle. Zur jetzigen Jahreszeit kann man die Frucht nicht mehr direkt vom Baum essen, weil sie mit dem Frost matschig und für Menschen ungenießbar wird, aber sie hält noch Stürme und Temperaturschwankungen aus“, ergänzt Matthias Schuh, Gärtner im Freilichtmuseum am Kiekeberg.
„Um die Vielfalt zu erhalten, ist es wichtig alte Sorten zu erhalten. Auch robuste Sorten werden immer wichtiger, weil das Wetter durch den Klimawandel extremer wird“, ergänzt Nora Kolter vom BUND Hamburg.
Foto: C. Kreuzkam
„Norddeutsche Apfeltage“, 27. – 28. September, 9 – 18 Uhr, im Loki-Schmidt-Garten in Hamburg
Ulrich Kubina, Projektleiter der „Norddeutschen Apfeltage“, berichtet: „Wir wählen den ‚Apfel des Jahres‘ seit 2011 für die ‚Norddeutschen Apfeltage‘ aus. Sie finden jedes Jahr am letzten Septemberwochenende statt. Mit der Pflanzung leisten wir unseren Beitrag zur Erhaltung der Sortenvielfalt“
ALLE INFORMTIONEN zu den Norddeutschen Apfeltagen im Loki-Schmidt-Garten Ende September HIER.