Wenn die Blätter im Winter nicht fallen - Radiobeitrag vom SRF zur Marzeszenzforschung
15. März 2025

Foto: BGHamburg/Christine Kreuzkam
Eichen, Hainbuchen, Haselnuss - viele Baumarten werfen ihr Blattwerk im Winter nicht ab. Was es mit dieser sogenannten Marzeszenz auf sich hat, erforscht eingebettet in ein großes internationales Verbundsprojekt auch der Botanische Garten der Uni Hamburg. Ein Radiobeitrag Im SRF beleuchtete nun diesen Forschungsbereich.
18 Botanische Gärten aus Europa, Asien und Nordamerika sind dabei, das Phänomen der Marzeszenz wissenschaftlich zu untersuchen. Allein aus Deutschland sind fünf Botanische Gärten teil des internationalen Verbundprojektes. So auch der Botanische Garten der Universität Hamburg.
Denn warum manche Bäume welkes Laub im Winter nicht abwerfen sondern behalten und wie weit dieses Phänomen tatsächlich verbreitet ist, ist noch nicht umfassend erforscht.
Für den Botanischen Garten der Universität Hamburg hat Dr. Thea Lautenschläger, Wissenschaftliche Leiterin des Botanischen Gartens ,im Zuge des Projektes daher über 270 Arten untersucht und geschaut, ob diese Gehölze Marzeszenz zeigen und welche Rückschlüsse man daraus ziehen kann.
Eine erste Erkenntnis der international angelegten Studie zeigt: Je kälter die Region, in der das Gehölz steht, umso mehr Marzeszenz ist zu beobachten. Die Hypothese: Das welke Laub schützt die überwinternden Knospen vor Kälte und Austrocknung. Ein zweiter Aspekt könnte der Schutz vor Pflanzenfressern sein, die gerne Knospen knabbern würden, aber durch das welke Laub abgehalten werden. Dafür spricht, dass das Phänomen besonders bei jungen Gehölzen und auch oft im unteren Bereich auftritt.
Der nächste geplante Schritt in dem Projekt ist es nun, auch die krautigen Pflanzen zu untersuchen, die ebenfalls Marzenszenz aufweisen, um noch besser zu verstehen, welche strategischen Vorteile es für die Pflanzen bietet, ihr abgestorbenes Laub zu behalten.
Den Beitrag im SRF können Sie HIER hören, um die Marzeszenz geht es ab Minute 19:21.